Die Rhythmik der Jahreszeiten verstehen
Chronobiologie und die Jahreszeiten
Nicht nur der Tag kann auf die drei Doshas eingeteilt werden, sondern auch das Jahr. Während wir in der westlichen Welt vier Jahreszeiten unterscheiden, orientiert sich der Ayurveda an den indischen Jahreszeiten (drei Phasen), die den Doshas zugeordnet werden. Dabei macht es Sinn, sich am Klima und nicht starr an Kalenderdaten zu orientieren. Jede Phase des Jahres wird von einem Dosha dominiert, welches durch die richtige Ernährung, Bewegung und Routinen ausgeglichen werden kann.
Dieser Blogartikel soll dir einen Überblick über die einzelnen Jahreszeiten im Ayurveda übertragen auf unsere westliche Welt geben. Du findest in jedem Abschnitt Tipps und Tricks, wie du dich und deinen Körper in diesen Phasen ideal unterstützen kannst.
Die Vatazeit im Jahr
Hier ist Bewegung drinnen
Die Vatazeit im Jahr ist für uns der Herbst und der früher Winter (Oktober/November - Februar). Die Vatazeit ist geprägt von Kälte und Trockenheit. Der Herbst mit seinen starken Winden, der fallenden Blättern und dem ersten Frost bringt Unruhe und Dynamik mit sich. Die wir auch durch eine innere Unruhe deutlich spüren können. Auch der erste Schnee kann sich hier schon zeigen. Eine Zeit in der wir also ordentlich durchgepustet werden und uns von den warmen Temperaturen des Sommers verabschieden.
In dieser Zeit brauchen wir besonders: Wärme, Erdung und Feuchtigkeit um das Vatadosha auszugleichen und uns zu nähren.
Empfohlene Routinen in dieser Zeit sind
- warmes Wasser oder Ingwertee am Morgen
- sanfte Bewegungen, wie Spaziergänge an der frischen Luft und Yoga (z.B. auch Yoga Nidra)
- Warme Ölmassagen (Abhyanga) zur Beruhigung des Nervensystems
Um deinen Körper ideal zu unterstützen, solltest du folgendes in deiner Ernährung berücksichtigen:
- Rohkost minimieren, um dein Agi (Verdauungsfeuer) zu entlasten
- erdende Lebensmittel, wie Kürbis, Kartoffel, Süßkartoffel vermehrt essen
- nährende und wärmende Speisen, wie Eintöpfe und Suppen vorziehen
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Die Pittazeit im Jahr
jetzt wird es heiß
Der Sommer steht für Hitze, lange Tage und viel Aktivität. Die Sonne dominiert, wir verbringen viel Zeit draußen und genießen die energetische Hochphase des Jahres. Pitta, das Feuerelement, ist in dieser Zeit besonders ausgeprägt.
Was wir in dieser Zeit brauchen ist Kühlung und Balance um Überhitzung zu vermeiden.
Hier kannst du folgende Routinen integrieren:
- früh aufstehen und die kühlen Morgenstunden nutzen
- Mittags eher Pausen einlegen und die direkte Sonne meiden
- leichte Bewegungen, wie Schwimmen, Radfahren, Spaziergänge im Freien, aber genau so sanfte Yogaasanas (z.B. auch Yoga Nidra)
Um deinen Körper ideal zu unterstützen, kannst du Folgendes in deine Ernährung einbauen:
- warmes Wasser kannst du vielleicht auch durch Wasser mit Zimmertemperatur austauschen
- Wasser mit mit Gurke oder Minze ergänzen
- frische, wasserreiche Lebensmittel wie Rohkost, Salate, Obst und Gemüse vermehrt essen
- bittere und kühlende Lebensmittel, wie Melone, Gurke, Minze und Kokosnuss in den Speiseplan aufnehmen
- die Fülle des Sommerangebots ausschöpfen
Die Kaphazeit im Jahr
Schluss mit der Trägheit
Die Kaphazeit finden wir bei uns im späteren Winter und Frühjahr (Februar bis Mai/Juni).
Die Kaphazeit ist geprägt von anfänglicher Dunkelheit, die dann in immer längere Tage übergeht. Ein neuer Lebenszyklus für die Natur beginnt. Die Erde ist nass und feucht nicht zuletzt da hier der meiste Schnee fällt. Den Menschen fehlt es in dieser Zeit öfter an Energie und sie spüren die Frühjahresmüdigkeit deutlich. Der Stoffwechsel ist noch langsam und es fehlt an Leichtigkeit.
Der Körper braucht Stimulation, Motivation, Leichtigkeit und eine Anregung des Stoffwechsels.
Mit diesen Routinen kannst du deinen Körper optimal unterstützen:
- warmes Wasser mit Apfelessig, Zitrone, schwarzer Pfeffer am Morgen
- aktivierende Bewegungen: dynamisches Yoga, Joggen und Tanzen
- Trockenmassage (Garshana), um die Durchblutung und den Stoffwechsel anzuregen
In deine Ernährung solltest du nun folgendes aufnehmen:
- frische Lebensmittel und scharfe Gewürze zur Anregung des Stoffwechsels
- leichte Kost, um das Verdauungsfeuer anzuregen
- Lebensmittel mit bitterem Geschmack, wie Chicorée, Spinat und Radieschen
Durch das bewusste Leben im Einklang mit den Jahreszeiten können wir unser Wohlbefinden optimieren und unsere Energie über das ganze Jahr hinweg im Gleichgewicht halten. Ayurveda bietet hier wertvolle Strategien, um die jeweilige Dosha-Dominanz auszugleichen und Körper und Geist zu harmonisieren.
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